Montag der 3. Adventswoche
Evangelium – Matthäus 21:23-27
In diesem Abschnitt werden wir Zeuge eines tiefgreifenden Moments, in dem Jesus von den Hohenpriestern und Ältesten wegen seiner Autorität in Frage gestellt wird. Sie fordern ihn heraus, weil seine Lehren ihre Bequemlichkeit und ihr Gefühl der Kontrolle stören. Ihre Frage entspringt nicht einer echten Suche nach der Wahrheit, sondern der Angst, ihre Macht und Autorität zu verlieren. Jesus antwortet mit Weisheit und Klarheit, indem er sie mit einer Frage über Johannes den Täufer herausfordert und ihre Unfähigkeit, sich auf eine Position festzulegen, entlarvt. Ihr Ausweichen spiegelt ein tieferes Problem wider – sie sind nicht klar und ehrlich zu sich selbst und nicht bereit, sich der Wahrheit zu stellen, weil sie Angst vor ihren Auswirkungen haben. Wenn wir uns dem Advent nähern, lädt uns dieser Abschnitt ein, unsere eigene Offenheit für die Wahrheit der Menschwerdung zu prüfen, das tiefe Geheimnis, dass Gott Mensch geworden ist. Der Advent ist nicht nur eine Zeit des Wartens, sondern eine Zeit, in der wir eine Haltung der Demut, der Neugier und des Mutes kultivieren und unsere Ängste und vorgefassten Meinungen ablegen, um der verwandelnden Wirklichkeit Christi zu begegnen. So wie die religiösen Führer durch ihr Unbehagen daran gehindert wurden, die Autorität und Wahrheit Jesu zu erkennen, müssen auch wir uns mit den Barrieren in uns selbst auseinandersetzen – Stolz, Angst oder Zweifel -, die uns daran hindern, die Fülle der Offenbarung Gottes anzunehmen. Auf diese Weise bereiten wir unsere Herzen darauf vor, das Licht Christi mit einer echten Offenheit zu empfangen, um verwandelt zu werden. Lasst uns nachdenken: An welchen Ängsten, Zweifeln oder vorgefassten Meinungen könnte ich festhalten, die mich daran hindern, die Wahrheit und die verändernde Kraft Christi in meinem Leben voll anzunehmen?
Don Giorgio