Erste Lesung – 1. Johannes 4,19-5,4
Die erste Lesung aus 1. Johannes 4,19-5,4 fordert uns auf, über die tiefe Wahrheit nachzudenken, dass Gott uns zuerst geliebt hat. Dieser göttliche Vorrang der Liebe ist sowohl ein Geschenk als auch ein Aufruf, ein Beispiel und ein Auftrag. Wenn Gott die Liebe zu uns, die wir unvollkommen und fehlerhaft sind, initiiert hat, dann sind wir gezwungen, die Initiative zu ergreifen und andere zu lieben, auch wenn es uns schwer fällt oder wir es nicht verdient haben. Zu sagen, dass wir Gott lieben, während wir einen anderen hassen, bedeutet, einen Widerspruch zu leben, denn die Liebe zu Gott und die Liebe zu den anderen sind untrennbar miteinander verbunden. Echte Liebe zu Gott muss sich in unseren Beziehungen manifestieren, auch zu unseren Brüdern und Schwestern, denn durch sie wird unsere Liebe zu Gott sichtbar und echt. Diese Liebe ist keine Option, sondern ein Gebot, das in Gottes eigenem Wesen und Beispiel verwurzelt ist. Darüber hinaus stärkt und motiviert unser Glaube an Jesus Christus diese Liebe, denn er hat die selbstlose Liebe in ihrer reinsten Form vorgelebt. So zu lieben, wie Gott es befiehlt, bedeutet, seine Liebe zu spiegeln, Schranken abzubauen, Wunden zu heilen und als seine Kinder zu leben. Deshalb müssen wir lieben, und wir müssen den ersten Schritt in der Liebe tun und erkennen, dass eine solche Liebe Gottes Willen erfüllt und sowohl unsere Herzen als auch die Welt um uns herum verwandelt. Lasst uns nachdenken: Wie kann ich die Initiative ergreifen, um die Menschen um mich herum zu lieben, vor allem diejenigen, die zu lieben mir schwer fällt, als wahres Spiegelbild der Liebe Gottes zu mir?
Don Giorgio