Heiliger Franz von Sales, Bischof
Freitag der 2. Woche der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Hebräer 8,6-13
In Hebräer 8,6-13 wird Jesus Christus als der Erfüller und Vermittler des neuen Bundes offenbart, der den alten, auf dem Gesetz beruhenden Bund übertrifft. Der alte Bund, der auf steinerne Tafeln geschrieben war und auf die Einhaltung durch den Menschen angewiesen war, konnte letztlich kein wahres Heil bringen, da das Volk Israel immer wieder von ihm abwich. Im Gegensatz dazu ist der neue Bund kein äußeres Regelwerk, sondern eine intime, verwandelnde Realität, die durch die Menschwerdung Christi direkt in die Herzen und Köpfe der Menschen geschrieben wurde. Indem Gott Mensch wurde, überbrückt er die Kluft zwischen sich und der Menschheit und bietet Vergebung und Versöhnung durch Gnade statt durch bloße Verpflichtung an. Dieser neue Bund bedeutet eine tiefgreifende innere Erneuerung, bei der Gottes Gegenwart in jedem Gläubigen wohnt und eine direkte und persönliche Beziehung fördert. Gott erklärt: „Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie auf ihr Herz schreiben. Dann will ich ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“, womit er unterstreicht, dass das Heil nun eine innere Umwandlung und nicht mehr eine äußere Befolgung ist. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wie kann ich mein Herz und meinen Verstand stärker öffnen, um den neuen Bund anzunehmen, damit Gottes Gegenwart mein Denken, Handeln und meine Identität wirklich von innen heraus verändern kann?
Don Giorgio