- Sonntag der ordentlichen Zeit
Erste Lesung Jesaja 6,1-2.3-8
Am 5. Sonntag im Jahreskreis lesen wir in der ersten Lesung aus Jesaja 6,1-2.3-8 die tiefe Begegnung des Propheten mit Gott, bei der er seinen Auftrag erhält. Dieser Abschnitt erinnert uns daran, dass es bei jeder Mission jemanden geben muss, der von Gott gesandt ist. Jesajas Vision der Herrlichkeit des Herrn erfüllt ihn mit Ehrfurcht und Demut und macht ihm seine Unwürdigkeit deutlich bewusst. Doch durch die göttliche Läuterung wird er verwandelt und ist bereit, dem Ruf Gottes mit den Worten „Hier bin ich, sende mich!“ zu folgen. Dieses Muster der göttlichen Beauftragung zieht sich durch die gesamte Heilsgeschichte – ob bei den Propheten, den Aposteln oder den Heiligen – und verdeutlicht, dass wahre Mission nicht aus persönlichem Ehrgeiz, sondern aus Gottes Initiative erwächst. Er ist es, der auswählt, läutert und sendet und damit sicherstellt, dass seine Boten nicht aus eigener Machtvollkommenheit handeln, sondern als Werkzeuge seines Willens. Diese Lesung lädt uns ein, über unsere eigene Berufung nachzudenken: Sind wir bereit, Gottes Einladung zu erkennen, uns von ihm reinigen zu lassen und mutig vorzutreten, um den Auftrag zu erfüllen, den er uns anvertraut? Lasst uns nachdenken: Bin ich offen dafür, Gottes Ruf in meinem Leben zu erkennen, und vertraue ich darauf, dass er mich trotz meiner Schwächen für die Mission, die er mir anvertraut, ausrüsten wird?
Don Giorgio