Samstag der 5. Woche der Ordentlichen Zeit
Samstag zum Gedenken an die selige Jungfrau Maria
Erste Lesung Genesis 3,9-24
In diesem Abschnitt werden wir Zeuge des tragischen Moments, in dem die ursprüngliche Einheit zwischen Gott und der Menschheit sowie die Harmonie zwischen Adam und Eva zerbrochen ist. Nachdem sie Gottes Gebot missachtet haben, versuchen Adam und Eva, die Verantwortung abzuschieben – Adam gibt Eva die Schuld, Eva der Schlange – und offenbaren damit den tiefen Riss, den die Sünde in den Beziehungen verursacht. Sie leben nicht mehr im Frieden der Gegenwart Gottes und erleben Angst, Scham und Entfremdung. Ihre Beziehung zu sich selbst ist gestört, da sie ihre Nacktheit erkennen und sich bloßgestellt fühlen. Ihre Beziehung zueinander wird durch Anschuldigungen und Misstrauen belastet. Sogar ihre Beziehung zur Schöpfung ist beeinträchtigt, denn der Boden ist verflucht, und die menschliche Arbeit wird mühsam. Dieser Abschnitt veranschaulicht eine grundlegende Wahrheit: Die Sünde bricht nicht nur eine Regel – sie stört die Harmonie auf jeder Ebene der Existenz. Das gleiche Muster wiederholt sich in der menschlichen Geschichte: Jede Sünde stört unsere Beziehung zu Gott, zu uns selbst, zu anderen und zur Welt um uns herum. Was einst eine nahtlose Gemeinschaft der Liebe war, ist heute von Spaltung, Leid und Exil geprägt und zeigt die tiefgreifenden Folgen der Abkehr von Gottes Willen. Lasst uns nachdenken: In welcher Weise sehe ich die Auswirkungen der Sünde – Trennung von Gott, von mir selbst, von anderen und von der Schöpfung – in meinem eigenen Leben, und wie kann ich Gottes Gnade suchen, um die Harmonie in diesen Bereichen wiederherzustellen?

Don Giorgio