1. Sonntag der ordentlichen Zeit
    Erste Lesung Prediger 27,5-8
    Die erste Lesung hebt die entscheidende Rolle der Achtsamkeit beim Reden hervor und betont, dass die Art, wie wir reden, die Tiefe unseres Charakters offenbart. Das Bild eines Siebes, das die Spreu vom Weizen trennt, oder eines Brennofens, der die Festigkeit von Töpferwaren prüft, dient als Metapher dafür, wie das Sprechen wie ein Läuterungsprozess wirkt, der offenbart, was wirklich im Herzen eines Menschen liegt. Worte sind nicht einfach nur Töne, sondern Spiegelbilder der inneren Wahrheit, und so wie die Früchte eines Baumes die Pflege verraten, die er erfahren hat, so verraten auch unsere Worte die Qualität unserer Gedanken und Werte. Der Text warnt vor unvorsichtigem oder leichtsinnigem Reden und mahnt uns, darauf zu achten, was wir sagen, denn Worte haben die Macht, aufzubauen oder zu zerstören. In einer Welt, in der die Sprache oft gedankenlos verwendet wird – sei es in persönlichen Gesprächen, im öffentlichen Diskurs oder in der digitalen Welt – ruft diese Lesung zur Unterscheidung auf und erinnert uns daran, dass die Integrität unserer Worte ein Maß für unseren inneren moralischen Kompass ist. Wahre Weisheit besteht nicht nur darin, zu wissen, wann man sprechen sollte, sondern auch darin, sicherzustellen, dass unsere Worte von Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe geleitet werden. So fordert uns das Wort Gottes auf, eine Gewohnheit des nachdenklichen Sprechens zu pflegen, in der Aufrichtigkeit und Tugendhaftigkeit in allem, was wir sagen, durchscheinen. Lasst uns nachdenken: Spiegeln meine Worte durchweg den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe wider, die ich in mir selbst zu kultivieren versuche, oder offenbaren sie manchmal Schwächen, die ich verfeinern muss?

Don Giorgio