Mittwoch der 3. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Deuteronomium 4:1,5-9
Die Fastenzeit ist eine heilige Zeit, die uns nicht nur zur Buße, sondern auch zum Erinnern aufruft – ein tiefes, bewusstes Erinnern, das die Art und Weise, wie wir jeden Tag leben, prägt. In Deuteronomium 4,1.5-9 ermahnt Mose das Volk, wachsam zu sein, aufzupassen und nie zu vergessen, was es gesehen hat – die Wunder, die Befreiung, die Führung Gottes. Es geht nicht nur darum, Erinnerungen zu bewahren, sondern darum, dass diese Erfahrungen den Kern dessen bilden, wer wir sind und wie wir leben. Die Fastenzeit fordert uns heraus, unsere Interaktion mit Gott zu einer Lebensweise werden zu lassen, nicht nur zu einem vorübergehenden Schwerpunkt. Es ist eine Zeit, in der wir unsere Herzen neu auf die Wahrheit ausrichten, die wir gesehen und erkannt haben, um uns vor dem Vergessen zu schützen und unsere Seelen für die ständige Gegenwart Gottes wach zu halten. Und diese Erinnerung soll nicht bei uns enden – sie muss geteilt, weitergegeben, unseren Kindern und Enkeln erzählt werden. Die Treue Gottes wird zu einer Geschichte, die wir leben, und zu einem Vermächtnis, das wir hinterlassen. Auf diese Weise verwandelt sich die Fastenzeit von einer Zeit der Vorbereitung in eine lebenslange Haltung des Bewusstseins, der Demut und des Zeugnisses für die Generationen. Durch Gebet, Fasten und Taten der Liebe verkörpern wir die Geschichte der Barmherzigkeit Gottes und setzen sie in unserer eigenen Zeit fort. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, dass wir das Zusammenwirken Gottes mit uns zum Vermächtnis unseres Lebens machen.
Don Giorgio