Sonntag der Osterzeit
Lesungen Johannes 21,1-19
An diesem dritten Sonntag der Osterzeit bietet das Johannesevangelium (21,1–19) eine eindringliche Reflexion darüber, wie der auferstandene Christus uns auch heute noch begegnet, insbesondere in unseren Fehlern, unserem Hunger und unserem Ruf zur Liebe. In der Szene am See von Tiberias erscheint Jesus nicht mit einem Urteil, sondern mit geduldiger Barmherzigkeit. Er steht am Ufer, wo die Jünger vergeblich gefischt haben, und lädt sie ein, es noch einmal zu versuchen – ganz im Sinne der Lehre von Papst Franziskus, dass Gottes Barmherzigkeit das Scheitern in eine neue Mission verwandelt. Dann bereitet Christus das Frühstück für seine Jünger zu, ein Bild für die Eucharistie, in der er uns weiterhin nährt, und eine Erinnerung daran, dass das wahre christliche Leben mit der Begegnung mit dem lebendigen Herrn beginnt. Schließlich vertraut Jesus seine Herde Petrus an, nicht wegen seiner Vollkommenheit, sondern aus Liebe – und unterstreicht damit die Wahrheit, dass Liebe, nicht Erfolg oder Macht, die Grundlage jeder christlichen Berufung ist. Diese Evangeliumsstelle, bereichert durch das Vermächtnis von Papst Franziskus, ruft die Kirche dazu auf, den Weg der Barmherzigkeit, der Begegnung und der Liebe zu gehen als den sichersten Weg, dem auferstandenen Christus in der heutigen Welt nachzufolgen. Denken wir darüber nach: Ostern ist die fortwährende Begegnung mit dem auferstandenen Christus, der uns in unseren Fehlern begegnet, uns in Liebe nährt und uns in einer Mission aussendet, die auf Barmherzigkeit und herzlicher Hingabe gründet.

Don Giorgio