Montag der 11. Woche im Jahreskreis Erste Lesung 2. Korinther 6,1-10 Jeder Augenblick unseres Lebens ist von der Gnade Gottes berührt, still, großzügig und immer wieder neu geschenkt. Der heilige Paulus erinnert uns daran, diese Gnade nicht unbeachtet oder ungenutzt verstreichen zu lassen, denn jetzt ist die günstige Zeit, jetzt ist der Tag des Heils. Allzu oft warten wir auf den „perfekten“ Moment, um neu anzufangen, zu vergeben, mit Liebe zu handeln, doch die Gnade ist bereits da und ruft uns auf, jetzt zu antworten. Dankbar zu leben bedeutet zu erkennen, dass jeder Atemzug, jede Gelegenheit zu lieben oder zu dienen, ein göttliches Geschenk ist. Und diese Gnade mit Liebe zu leben bedeutet, sie nach außen strömen zu lassen: in Geduld in Prüfungen, in Güte, wenn man missverstanden wird, in Standhaftigkeit in schwierigen Zeiten. Im christlichen Leben geht es nicht um gelegentliche Akte der Frömmigkeit, sondern darum, mit freudiger Ausdauer und einem für Gottes Rhythmus offenen Herzen zuzulassen, dass die Gnade, die wir empfangen haben, jeden Gedanken, jedes Wort und jeden Schritt formt.

Don Giorgio