Freitag der 11. Woche im Jahreskreis Erste Lesung 2. Korinther 11,18.21-30 In einer Welt, die oft Stärke, Erfolg und Selbstgenügsamkeit verherrlicht, erinnern uns die Worte des heiligen Paulus an eine radikal andere Wahrheit: Gerade in unserer Schwachheit erfahren wir die Kraft Christi am tiefsten. Trotz unzähliger Härten – Schlägen, Schiffbrüchen, Gefangenschaft, Ablehnung – prahlt Paulus nicht mit seiner Widerstandsfähigkeit oder seinen Leistungen, sondern mit seiner Schwäche. Warum? Weil er weiß, dass vor dem Leiden Christi alle menschliche Kraft ins Nichts schwindet und Gnade nur dann wirklich erstrahlen kann, wenn wir unsere Schwäche aufgeben. Wenn wir ehrlich zu unseren Grenzen, unseren Wunden und unseren Kämpfen sind, geben wir Gott Raum zum Handeln. Unser Leiden, vereint mit dem Leiden Christi, ist nicht länger sinnlos – es wird erlösend. Fürchten wir uns heute nicht vor unseren Schwächen, sondern bieten wir sie demütig dem Herrn an, im Vertrauen darauf, dass seine Macht gerade darin ihre Vollkommenheit findet. Denken wir darüber nach: Der heilige Paulus lehrt uns, dass wahre Stärke darin liegt, unsere Schwächen zu akzeptieren, denn gerade in unserer Schwachheit erstrahlen die Kraft und Gnade Christi am deutlichsten.

Don Giorgio