Montag der 14. Woche im Jahreskreis Die heutige Lesung aus der Genesis erzählt von Jakobs Traum von einer Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht und auf der Engel auf- und niedersteigen – ein kraftvolles Bild, das die Kirche seit langem als Symbol der Kirche selbst betrachtet. Die Kirche ist nicht nur eine menschliche Institution oder eine Versammlung gleichgesinnter Gläubiger; sie ist der Lebensraum, in dem Himmel und Erde sich berühren, wo Gnade herabströmt und Gebet aufsteigt, wo Gott spricht und die Menschheit antwortet. In dieser heiligen Begegnung erwacht Jakob voller Ehrfurcht und ruft aus: „Dies ist nichts anderes als das Haus Gottes; dies ist die Pforte des Himmels!“ Jedes Mal, wenn wir die Kirche betreten, ob physisch oder geistlich, werden wir in dieses Geheimnis hineingezogen. Durch die Sakramente, das Wort und die Gemeinschaft der Gläubigen erfahren wir Gottes Nähe und seinen Wunsch, unter uns zu wohnen. Heute sind wir eingeladen, unsere Ehrfurcht vor der Kirche zu erneuern – nicht als Gebäude, sondern als heiligen Ort, an dem die Gnadenleiter stets offen steht und uns zu einer tieferen Verbindung mit Gott und untereinander führt. Lasst uns nachdenken: Begegne ich der Kirche mit der Ehrfurcht und Verehrung, die sie verdient, und erkenne ich sie als den Ort, an dem Himmel und Erde sich begegnen und Gott mir nahe ist?

Don Giorgio