Unsere Liebe Frau vom Berg Karmel
Mittwoch der 15. Woche der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Exodus 3:1-6,9-12
Am Fest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel erhält das Bild des brennenden Dornbuschs in der heutigen Lesung eine tiefe symbolische Bedeutung. Der Dornbusch, der verbrennt, ohne verbrannt zu werden, deutet auf das Geheimnis der Menschwerdung hin: Gott wohnt im Schoß der Jungfrau Maria, ohne ihre Jungfräulichkeit zu vermindern, so wie die göttliche Flamme brannte, ohne den Dornbusch zu zerstören. Dieser Moment erinnert uns auch daran, dass Gottes Antwort auf das menschliche Leiden niemals passiv ist; das Feuer seiner Gegenwart wird durch den Schrei seines Volkes entfacht. Maria wird in ihrem stillen und treuen „Ja“ zum lebendigen Gefäß, durch das Gott sich unserem Schmerz nähert, und offenbart, dass göttliches Eingreifen oft in der Stille, an verborgenen Orten und durch demütige Herzen beginnt. Wie Mose vom Geheimnis des brennenden Dornbusches angezogen wurde, so sind wir eingeladen, uns dem Geheimnis Marias zu nähern, die das Feuer der Liebe Gottes in sich trug und ihn der Welt schenkte. Lasst uns nachdenken: Bin ich offen, wie Maria, ein Gefäß der Gegenwart Gottes zu werden und zuzulassen, dass sein Erbarmen durch mich auf die Schreie und das Leiden der Welt um mich herum antwortet?
Don Giorgio