Diaconen am Grab von Sr. M. Dulcissima Hoffmann SMI
Am Donnerstagvormittag, dem 3. Juli, kamen Diaconen aus verschiedenen Teilen Polens mit ihren Frauen nach Brzezia. Begleitet wurden sie von Pater Jan Rosiek, ihrem geistlichen Begleiter, und dem Wunsch, jene Frau zu treffen, die – obwohl still und zurückgezogen – einen tiefen Eindruck in den Herzen vieler Menschen hinterlassen hat: die Dienerin Gottes, Schwester M. Dulcissima Hoffmann SMI.
Der Besuch war Teil einer Exerzitien in Rudach – einer ehemaligen Zisterzienserperle der Spiritualität, wo die Diakone unter dem Motto „Lasst euch die Hoffnung nicht nehmen” Tage der Besinnung verbringen. Gerade dieser Satz wurde in Brzezie besonders bedeutungsvoll – einem Ort, an dem die Hoffnung nicht nur nicht erlischt, sondern neu aufblüht.
Das Treffen begann am Grab von Sr. Dulcissima, wo gemeinsam die Krone zur Barmherzigkeit Gottes gebetet wurde. Die Stille des Gebets wurde nur vom Rascheln der Lindenblätter und dem leisen Flüstern der Herzen unterbrochen.
„Sie ist unsere Heilige. In meinem Leben habe ich oft ihre Gegenwart gespürt”, gestand Dekan Marek Czogalik aus der Diözese Gliwice bewegt. „Dulcissima hat den Menschen Hoffnung gegeben. Und das tut sie weiterhin.”
Nach dem gemeinsamen Gebet lud ich unsere Pilger zu einer weiteren, persönlicheren Begegnung ein – sowohl mit der Lebensgeschichte dieser außergewöhnlichen schlesischen Mystikerin als auch mit Jesus selbst. Wir besuchten die Gedenkstätte in unserem Kloster – einen Ort, an dem jeder für einen Moment innehalten und den Spuren ihres einfachen und zugleich tief bewegenden Lebens nachspüren kann. Ich habe sie auch ermutigt, die Kapelle zu betreten – diesen kleinen Raum der Stille, in dem jeden Tag das Herz unserer Gemeinschaft schlägt.
Und weil spirituelle Erfahrungen am besten in einer Atmosphäre der Freundlichkeit und Nähe Wurzeln schlagen, durfte auch der traditionelle schlesische Imbiss nicht fehlen: Kaffee und hausgemachter Kuchen. Diese ganz normale Gastfreundschaft, so einfach wie das Leben von Schwester Dulcissima, gehört seit Jahren zum Alltag unseres Klosters in Brzeg – einem Ort, der mit offenen Türen und offenem Herzen lebt.
In der Klosterkapelle, umgeben von Stille und Gebet, beteten die Teilnehmer die Vesper und nahmen anschließend an der Heiligen Messe unter der Leitung von Pater Jan Rośek aus Rud teil. Es war ein Moment voller Dankbarkeit, sanfter Rührung und spiritueller Tiefe.
Einer der Gedanken, der mich an diesem Tag besonders begleitet hat, war, dass das Evangelium Menschen braucht – Herzen, die bereit sind, Zeugnis abzulegen, und Münder, die bereit sind, zu sprechen. Von Jesus muss man ständig erzählen – behutsam, mit Liebe, aber auch mit Mut – in jedem Augenblick und bei jeder Gelegenheit.
Auch die Heiligen bitten um eine Stimme. Sie möchten wahrgenommen werden – nicht um ihrer selbst willen, sondern um auf Gott hinzuweisen. Sie suchen spirituelle Freundschaft, Herzensnähe, Menschen, die bereit sind, ihre Geschichte anzuhören. Und wenn das geschieht, wird ihr Leben zu einem Wegweiser für andere – still und doch voller Licht.
Mit Freude stelle ich fest, dass Schwester Dulcissima immer bekannter wird. Immer mehr Menschen kommen nach Brzezia, um ihr ihre Sorgen anzuvertrauen, um Hilfe zu bitten, um Hoffnung zu finden. Es ist sehr bewegend, dass aus dieser stillen Ecke Schlesiens ein Licht strahlt – demütig und doch deutlich.
Ich möchte noch hinzufügen, dass das unaufhörliche Klingeln an der Klostertür für sich selbst spricht – an diesem Tag kündigte es die Ankunft einer 55-köpfigen Pilgergruppe aus Krzelów an. Es sind einfache, alltägliche Geräusche, und doch voller Bedeutung. Sie sagen eines: Dulcissima lebt in den Herzen der Menschen. Ihr stilles, verborgenes Leben schlägt immer tiefere Wurzeln – denn wo Heiligkeit ist, kehren die Menschen zurück. Ich lade Sie herzlich nach Brzezie bei Racibórz ein.
S. Małgorzata Cur