Heilige Maria Magdalena
Erste Lesung Hohelied 3,1-4
Am Festtag der Heiligen Maria Magdalena sind wir eingeladen, über den leidenschaftlichen, persönlichen Weg der Suche und des Findens Gottes nachzudenken, den unser Herz wirklich liebt. In den Worten des Hohelieds hören wir das Echo der Sehnsucht Marias, als sie am Grab nach dem auferstandenen Herrn suchte und ihr Herz unruhig war, bis sie ihn ihren Namen rufen hörte: „Ich werde den suchen, den mein Herz liebt … Ich habe den gefunden, den mein Herz liebt.“ Dieser Weg der Liebe ist nicht abstrakt oder fern, sondern intim und zutiefst menschlich. Gott zu suchen bedeutet, eine Sehnsucht in sich zu tragen, die uns aus unserer Selbstzufriedenheit herausführt, durch Stille, Tränen und sogar scheinbare Abwesenheit zu suchen, bis wir dem begegnen, der nie aufgehört hat, uns zuerst zu suchen. Gott zu finden ist nicht das Ende der Reise, sondern der Beginn der Gemeinschaft, einer Liebe, die Trauer in Freude und Sehnsucht in Mission verwandelt. Mögen wir wie Maria Magdalena niemals müde werden zu suchen und jeden Tag mit einem Herzen leben, das bereit ist, den Herrn zu erkennen, wenn er sich nähert. Denken wir darüber nach: Suche ich Gott mit derselben Sehnsucht und Liebe wie Maria Magdalena, und bin ich aufmerksam genug, ihn zu erkennen, wenn er mich beim Namen ruft?

Don Giorgio