Verklärung des Herrn – Fest
Erste Lesung: Daniel 7,9-10.13-14
Die Prophezeiung Daniels findet ihre Erfüllung in der Verklärung Jesu, wo seine göttliche Herrlichkeit, die in der Menschwerdung verhüllt war, in einem Moment strahlender Pracht offenbart wird. In strahlend weißem Gewand, neben Mose und Elija stehend und von einer Wolke der göttlichen Gegenwart umhüllt, wird Jesus als der ewige Menschensohn und die Erfüllung des Gesetzes und der Propheten gezeigt. Dieses Ereignis enthüllt das tiefe christologische Geheimnis: Derselbe Jesus, der in menschlicher Schwachheit mit seinen Jüngern wandelt, ist auch der ewige König, dessen Herrschaft ewig währt. Die Verklärung ist nicht nur eine Vision seiner Göttlichkeit, sondern ein Vorgeschmack auf das, was alle erwartet, die an seinem Ostergeheimnis teilhaben. Sie ist die Begegnung von Himmel und Erde, von Zeit und Ewigkeit, in deren Mittelpunkt Christus steht. Dass sie im Gebet geschieht, erinnert uns daran, dass die wahre Erkenntnis Jesu nicht allein durch Beobachtung kommt, sondern durch die Gemeinschaft mit ihm, in der die Stimme des Vaters erklingt: „Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ In diesem Moment sehen wir sowohl die Tiefe seiner Demut in der Menschwerdung als auch die Höhe seiner ewigen Majestät, die uns einladen, unseren Blick auf ihn zu richten, der ganz Mensch und ganz Gott ist. Denken wir darüber nach: Suche ich Christus wirklich im Gebet und lasse ich zu, dass seine Göttlichkeit und Menschlichkeit meine Sichtweise verwandeln, damit ich auf ihn hören und ihm treuer nachfolgen kann?

Don Giorgio