Heiliger Johannes Chrysostomos, Bischof, Kirchenlehrer
Samstag der 23. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung: 1 Timotheus 1,15-17
Der heilige Paulus verkündet mit Einfachheit und Kraft den Kern des Evangeliums: „Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten.“ Diese Wahrheit durchbricht jede Komplexität, jede Ausrede und jede Illusion von Selbstgenügsamkeit. Die Erlösung ist nicht unser Verdienst, sondern das Geschenk Christi, der in unsere Gebrochenheit eingetreten ist, um uns in seine Barmherzigkeit zu erheben. Paulus, einst ein Verfolger, spricht aus Erfahrung, und seine Dankbarkeit bricht in Lobpreis hervor: „Dem ewigen König, dem unsterblichen, unsichtbaren und einzigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit.“ An diesem Tag ehren wir den Heiligen Johannes Chrysostomos, den Prediger mit der goldenen Zunge, dessen Worte ebenfalls von derselben Wahrheit überflossen: Alle Ehre gebührt Gott, denn alle Erlösung kommt von ihm. Seine Beredsamkeit erinnert uns, wie das Zeugnis des Paulus, daran, dass auch unser Leben zu einer Verkündigung werden sollte, nicht unbedingt mit goldenen Worten, sondern mit authentischem Zeugnis, das auf Christus hinweist. Wenn wir uns als Sünder bekennen, die durch Gnade gerettet sind, erhebt sich unser Herz ganz natürlich in Dankbarkeit, und unser Leben wird zu einem Lobgesang auf den ewigen König. Denken wir darüber nach: Lebe ich wirklich in dem Bewusstsein, dass ich ein Sünder bin, der durch die Barmherzigkeit Christi gerettet wurde, und lasse ich meine Dankbarkeit in Lobpreis und ein Leben überfließen, das allein Gott die Ehre gibt?
Don Giorgio