Unsere Liebe Frau der Schmerzen
Montag der 24. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Timotheus 2,1-8
Der heilige Paulus ermahnt uns, für alle zu beten, weil Christus sich selbst als Lösegeld für alle hingegeben hat. Sein Opfer war nicht begrenzt, selektiv oder partiell – es war universell und entsprang der unendlichen Liebe Gottes. Das Gebet ist also nicht nur eine fromme Handlung, sondern eine Teilhabe an dieser Liebe. Für alle Menschen zu beten bedeutet, das Herz Christi widerzuspiegeln, der seine Arme am Kreuz für jede Seele ausgestreckt hat. Paulus erinnert uns auch daran, dass dieses Gebet frei von Zorn und Streit sein muss; es ist kein Mittel, um uns selbst zu rechtfertigen oder andere zu verurteilen, sondern eine Möglichkeit, im Geiste der Selbsthingabe Christi Fürbitte zu leisten. An diesem Gedenktag der Schmerzensreichen Mutter sehen wir in Maria das perfekte Beispiel für diese Liebe: Am Fuße des Kreuzes stand sie in stiller Andacht und vereinte ihr eigenes durchbohrtes Herz mit dem Opfer ihres Sohnes. Ihre Trauer war keine Bitterkeit, sondern Liebe, die sie für die ganze Menschheit opferte. Mit Maria zu stehen bedeutet, zu lernen, wie wir unsere Gebete vom Kreuz prägen lassen können, universell, selbstlos und verwurzelt in der Liebe, die rettet. Denken wir darüber nach: Lasse ich mein Gebet aus der universellen Liebe Christi fließen, frei von Zorn oder Streit, und halte ich wie Maria am Fuße des Kreuzes mit einem Herzen, das allen offen ist, auch in der Trauer, Fürsprache?

Don Giorgio