Allerheiligen – Hochfest
Lesungen: Offenbarung 7,2-4.9-14; 1 Johannes 3,1-3
Das Hochfest Allerheiligen lädt uns ein, nicht über eine unerreichbare Vollkommenheit nachzudenken, sondern über die strahlende Schönheit von Leben, die durch die Barmherzigkeit Gottes völlig verwandelt wurden. Die Heiligen sind diejenigen, die durch die Gnade ihre Gewänder gewaschen haben, nicht durch ihre eigenen Verdienste, sondern indem sie ihr Leben in die göttliche Liebe eingetaucht haben. Sie sind keine fernen Helden, sondern Männer und Frauen, die die Barmherzigkeit zum Inhalt ihres Daseins gemacht haben. Das Buch der Offenbarung zeigt sie vor dem Lamm stehen, in weiße Gewänder gekleidet, ihr Leben gereinigt durch das Feuer der Barmherzigkeit Gottes. Der heilige Johannes sagt uns, dass es unser Schicksal ist, „Gott zu sehen, wie er ist“, eine Vision, die bereits in diesem Leben beginnt, wenn wir sein Licht unsere Herzen formen lassen. Heilig zu sein bedeutet, vor Gott transparent zu leben, in der Wahrheit der Liebe zu sehen und gesehen zu werden. Heiligkeit ist also keine Errungenschaft, sondern eine Verwandlung: so sehr in Barmherzigkeit eingetaucht zu sein, dass unser Leben das Antlitz Gottes widerspiegelt. Denken wir darüber nach: Erlaube ich der Barmherzigkeit Gottes, mein Leben so tief zu reinigen und zu verwandeln, dass ich schon jetzt beginne, Gott so zu sehen und zu reflektieren, wie er wirklich ist?
Don Giorgio
