Mittwoch der 34. Woche im Jahreskreis
Lesung: Daniel 5,1-6.13-14.16-17.23-28
Die dramatische Szene in Daniel 5 offenbart eine tiefgreifende Wahrheit über Gottes Umgang mit uns: Er kennt unsere Schwächen, noch bevor wir sie selbst erkennen, und er spricht zu uns, nicht um uns zu verurteilen, sondern um uns zur Umkehr aufzurufen. König Belsazar wird mit einer geheimnisvollen Botschaft konfrontiert, die an die Wand geschrieben ist – eine göttliche Unterbrechung, die die Leere seines Stolzes, seiner Arroganz und seiner Vergessenheit gegenüber Gott offenbart. Doch selbst dieser Moment des Gerichts ist im Kern eine Einladung: eine Chance, zu erwachen, das eigene Leben wahrhaftig zu sehen und sich dem Weg der Demut und Weisheit zuzuwenden. Daniel, erfüllt vom Geist Gottes, wird zur Stimme, die diesen Ruf interpretiert. Gott tut dasselbe mit uns – Er kommuniziert durch Ereignisse, Menschen, die Heilige Schrift und die leisen Regungen des Gewissens und drängt uns, das hinter uns zu lassen, was uns mindert, und zu der Person zu werden, zu der Er uns geschaffen hat. Sein Wissen um unsere Schwäche soll uns niemals beschämen, sondern uns zu einem neuen Herzen, einer neuen Vision, einem erneuerten Leben führen, das von Seiner Wahrheit geprägt ist. Denken wir darüber nach: Bin ich aufmerksam dafür, wie Gott zu meinen Schwächen spricht, und lasse ich mich von seiner Führung zu dem Menschen verwandeln, den er sich für mich wünscht?
Don Giorgio
