Donnerstag der 24. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Timotheus 4,12-16
Der heilige Paulus ermutigt Timotheus mit einer Botschaft, die uns alle betrifft: „Vernachlässige nicht die Gabe, die du hast.“ Jedem Menschen ist eine Gnade, eine Berufung, ein Charisma anvertraut, das gepflegt und in den Dienst anderer gestellt werden soll. Diese Gaben sind kein Zufall, sondern Gottes bewusste Entscheidung, die er uns gegeben hat, um seine Kirche aufzubauen und zum Wohl der Welt beizutragen. Paulus betont auch die Notwendigkeit des Fleißes: Treue erfordert Aufmerksamkeit, Disziplin und Ausdauer. Gaben, die ungenutzt bleiben oder als selbstverständlich angesehen werden, laufen Gefahr, an Wert zu verlieren, aber Gaben, die durch Gebet, Demut und Anstrengung gepflegt werden, wachsen zu einem kraftvollen Zeugnis der Gegenwart Christi heran. Dieser Abschnitt fordert uns heraus, unser Leben als anvertraute Schätze zu betrachten, nicht zu unserem Ruhm, sondern zu Gottes Ruhm. Den Geber zu ehren bedeutet, mit Mut, Dankbarkeit und Beständigkeit zu leben und zuzulassen, dass seine Gnade in uns im Leben anderer Früchte trägt. Denken wir darüber nach: Pflege und nutze ich die einzigartige Gabe, die Gott mir anvertraut hat, mit Fleiß und Ausdauer, oder riskiere ich, seine Gnade zu vernachlässigen, indem ich sie ungenutzt lasse?

Don Giorgio