Donnerstag der 22. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Kolosser 1,9-14
Der heilige Paulus erinnert die Kolosser und uns daran, was unser wahres Ziel im Leben sein sollte: unsere Kraft aus der glorreichen Macht Jesu zu schöpfen, damit wir niemals der Entmutigung nachgeben, sondern jede Prüfung mit Freude ertragen. Bei dieser Kraft geht es nicht um Ausdauer aus eigener Kraft, sondern darum, in ständiger Abhängigkeit von dem zu leben, der die Finsternis bereits besiegt hat. Dankbarkeit wird zur natürlichen Reaktion: „Wir danken dem Vater, der euch befähigt hat, mit den Heiligen das Licht zu erben.“ Hier werden wir daran erinnert, dass christliche Beharrlichkeit kein düsteres Überleben ist, sondern freudige Teilhabe an einem Schicksal, das bereits durch Christus gesichert ist. Als Erben des Lichts zu leben bedeutet, jeden Tag mit einer Hoffnung zu gehen, die nicht getrübt werden kann, und mit einer Dankbarkeit, die sogar Leiden in Lobpreis verwandelt. Die heutige Lesung lädt uns ein, das Leben nicht mehr an Leichtigkeit oder Schwierigkeit zu messen, sondern es durch die Linse des Erbes zu betrachten. Das Wichtigste ist, dass Christus uns bereits einen Anteil an seinem Reich des Lichts gegeben hat. Denken wir darüber nach: Schöpfe ich meine Kraft aus der Macht Christi, damit ich Prüfungen mit Freude und Dankbarkeit ertragen kann, in dem Bewusstsein, dass ich bereits am Erbe seines Reiches des Lichts teilhabe?

Don Giorgio