Dienstag der 33. Woche im Jahreskreis
Weihe der Basiliken der Heiligen Apostel Petrus und Paulus
Lesung: 2 Makkabäer 6,18-31
Das Zeugnis Eleazars in der heutigen Lesung ist eine eindrucksvolle Erinnerung daran, dass echte Liebe zu Gott nicht mit auch nur dem kleinsten Kompromiss vereinbar ist. Mit neunzig Jahren wurde ihm ein einfacher Ausweg angeboten, kein echter Verrat, sondern bloße Heuchelei, eine einfache Geste der äußerlichen Anpassung, die sein Leben retten würde. Doch er lehnte selbst diese Illusion ab und sagte, ein solches Verhalten „passt nicht zu unserer Lebenszeit“, was bedeutet, dass die Treue zu Gott in keiner Lebensphase verhandelbar ist, schon gar nicht am Ende des Lebens. Seine Integrität entsprang einem Herzen, das wusste, dass Gott die Wahrheit verdient, nicht den Schein. Am Fest der Weihe der Basiliken der Heiligen Petrus und Paulus erinnern wir uns an zwei Säulen der Kirche, die wie Eleazar Authentizität vor Bequemlichkeit und Wahrheit vor Selbsterhaltung wählten. Ihr apostolischer Mut legte den Grundstein für unseren Glauben; Eleazars Treue zeigt, dass derselbe Mut von jedem Gläubigen verlangt wird. Die Versuchungen von heute verlangen selten eine offene Verleugnung – häufiger laden sie zu Heuchelei, subtilen Kompromissen und kleinen Zugeständnissen des Gewissens ein. Eleazar lehrt uns, dass schon der Anschein von Untreue die Würde unserer Liebe zu Christus mindert. Wahre Jüngerschaft ist transparent, konsequent und in der Wahrheit verwurzelt. Denken wir darüber nach: Widerstehe ich selbst den subtilen Versuchungen, in meinem Glauben „zu heucheln“, und entscheide mich stattdessen für die klare, ehrliche Treue, die Jesus mit meinem ganzen Leben ehrt?
Don Giorgio
