Donnerstag der 28. Woche im Jahreskreis
Heilige Hedwig, Ordensfrau
Heilige Margareta Maria Alacoque, Jungfrau
Lesung: Römer 3,21-30
Der heilige Paulus erinnert uns daran, dass unsere Rechtfertigung nicht verdient, sondern durch das Erlösungsopfer Christi frei geschenkt ist. In seinem Blut vereinen sich die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit Gottes auf vollkommene Weise: Gerechtigkeit, weil die Sünde nicht ignoriert wird; Barmherzigkeit, weil sie durch die Liebe vergeben wird. Diese Wahrheit macht jeden menschlichen Stolz demütig: Kein Gesetz, keine Anstrengung und kein persönlicher Verdienst kann die Gnade ersetzen, die vom Kreuz ausgeht. Der Glaube wird zu unserer Antwort, zur offenen Hand, die empfängt, was nicht erreicht werden kann. Die Heiligen Hedwig und Margareta Maria Alacoque haben dieses Geheimnis tief gelebt, Hedwig durch ihre Nächstenliebe und Loslösung vom Reichtum, Margareta Maria durch ihre Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu, dem lebendigen Symbol der göttlichen Barmherzigkeit. Im Glauben zu leben bedeutet, täglich auf diese Gnade zu vertrauen, die rechtfertigt, heiligt und erneuert. Je mehr wir in der Barmherzigkeit Christi ruhen, desto mehr spiegelt unser Leben seine Gerechtigkeit gegenüber der Welt wider. Denken wir darüber nach: Verlasse ich mich auf meine eigenen Verdienste oder lebe ich jeden Tag in der Gnade und Barmherzigkeit, die aus der erlösenden Liebe Christi fließen?

Don Giorgio