Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis
Heiliger Johannes von Capistrano, Priester
Lesung: Römer 6,19-23
Der heilige Paulus erinnert uns daran, dass das christliche Leben ein Weg der wahren Freiheit ist, einer Freiheit, die nicht daraus entsteht, dass wir tun, was wir wollen, sondern dass wir ganz Gott gehören. „Nun, da ihr von der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden seid“, schreibt er, „führt der Nutzen, den ihr habt, zur Heiligung, und ihr Ziel ist das ewige Leben.“ In Christus sind Freiheit und Dienst keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Realität: Wir sind von der Macht der Sünde befreit, gerade damit wir in Liebe und Heiligkeit leben können. Diese Freiheit verwandelt jede Entscheidung in einen Akt des Glaubens und formt unsere Wünsche zum Guten. Der Kontrast ist auffällig: Die Sünde zahlt ihren Lohn mit dem Tod, aber Gott schenkt uns das Leben. Gnade ist also nicht nur Vergebung, sondern Kraft, die Kraft, als Gottes Eigentum zu leben, in Heiligkeit zu wachsen und schon jetzt die ewige Freude zu erwarten. Denken wir darüber nach: Nutze ich meine Freiheit, um meine Vereinigung mit Gott zu vertiefen und in Heiligkeit zu wachsen, oder lasse ich immer noch zu, dass die Sünde Macht über mein Herz und meine Entscheidungen hat?

Don Giorgio