Freitag der 31. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 15,14-21
Die Worte des heiligen Paulus in diesem Abschnitt offenbaren die Demut und den Eifer eines wahren Apostels, der erkennt, dass jeder Erfolg, jede Bekehrung und jedes gute Werk allein von Christus kommt. „Ich wage es nicht, von etwas anderem zu sprechen als von dem, was Christus durch mich gewirkt hat“, sagt er und erkennt damit an, dass die Verbreitung des Evangeliums von Jerusalem bis in ferne Länder nicht sein Verdienst war, sondern das Werk des Heiligen Geistes durch ihn. Das ist das Vorbild für authentischen christlichen Dienst: mutig handeln, aber niemals prahlerisch; mit Leidenschaft arbeiten, aber immer in Abhängigkeit von der Gnade. Das Leben des Paulus lehrt uns, dass es bei der Mission nicht um persönliche Anerkennung oder Ergebnisse geht, sondern darum, Christus durch unsere Worte, Taten und unser Zeugnis frei wirken zu lassen. Wenn wir das Bedürfnis loslassen, Ergebnisse kontrollieren oder Anerkennung einfordern zu wollen, wird unser Leben zu einem Instrument göttlicher Kraft, zu einem stillen Kanal, durch den Gott weiterhin Herzen erreicht und die Welt verwandelt. Denken wir darüber nach: Erkenne ich, dass alles Gute, das durch mich vollbracht wird, Christus gehört, und lasse ich seinen Geist, nicht meinen Stolz, meine Mission leiten und unterstützen?

Don Giorgio