Mittwoch der 29. Woche im Jahreskreis
Heiliger Johannes Paul II., Papst
Lesung: Römer 6,12-18
Die Ermahnung des heiligen Paulus an die Römer ruft uns dazu auf, als Menschen zu leben, die bereits vom Tod zum Leben übergegangen sind. Durch Christus sind wir nicht länger Sklaven der Sünde, sondern Werkzeuge der Gerechtigkeit, gestärkt durch die Gnade und nicht mehr durch das Gesetz eingeschränkt. Der Körper, einst ein Werkzeug der Schwäche, wird zu einem Tempel, in dem sich das Leben Gottes offenbart. Diese Verwandlung erfordert ein bewusstes Opfer unserer Taten, Worte und sogar Gedanken, um dem Guten zu dienen statt der Selbstbezogenheit. Der heilige Johannes Paul II. verkörperte diese Wahrheit in seinem unermüdlichen Zeugnis: Sein Leben, geprägt von Leiden und Stärke, wurde zu einem lebendigen Zeugnis dafür, dass die Gnade die menschlichen Grenzen überwindet. Die Gnade vergibt nicht nur, sie erneuert, befreit und gibt Sinn. Unter der Gnade zu leben bedeutet zu erkennen, dass jede Entscheidung, jede Geste die Welt entweder mit Gottes Liebe verdunkeln oder erleuchten kann. Denken wir darüber nach: Biete ich mein Leben und meine Handlungen jeden Tag bewusst als Werkzeuge der Gerechtigkeit an und lasse ich zu, dass die Gnade und nicht die Sünde meine Gedanken, Worte und Taten prägt?
Don Giorgio
