Mittwoch der 27. Woche im Jahreskreis
Lesung: Jona 4,1-11
Die Geschichte von Jona endet nicht mit einer Strafe, sondern mit einer Offenbarung der grenzenlosen Barmherzigkeit Gottes. Während Jona wütend ist, dass Ninive verschont geblieben ist, lehrt Gott ihn sanft, dass seine Fürsorge sich auf alle Geschöpfe erstreckt, auch auf diejenigen, die Jona für unwürdig hielt. Das Bild der verdorrten Pflanze wird zu einer Lektion über göttliches Mitgefühl, darüber, wie Gottes Herz für die gesamte Schöpfung schlägt und sich um jede Seele, jede Stadt, jeden Verlorenen kümmert. Gottes Barmherzigkeit ist nicht selektiv oder berechnend, sondern tief, geduldig und persönlich. Er sorgt sich um jeden von uns, nicht weil wir es verdienen, sondern weil Liebe sein Wesen ist. Die Herausforderung besteht darin, so zu sehen, wie Gott sieht, unser Herz nicht nur von Groll oder Gerechtigkeit bewegen zu lassen, sondern von Barmherzigkeit, die wiederherstellt und rettet. Denken wir darüber nach: Freue ich mich über die Barmherzigkeit, die Gott anderen entgegenbringt, selbst denen, die ich nur schwer lieben kann, oder fällt es mir immer noch schwer, mit den mitfühlenden Augen Gottes zu sehen?

Don Giorgio