Montag der 31. Woche im Jahreskreis
Heiliger Martin von Porres, Ordensmann
Lesung: Römer 11,29-36
Die Worte des heiligen Paulus im Römerbrief erinnern uns an die erstaunliche Tiefe der Barmherzigkeit Gottes, an seinen Erlösungsplan, der sogar Ungehorsam in einen Weg zur Gnade verwandelt. „Denn Gott hat alle in den Ungehorsam gefangen, damit er sich aller erbarmt.“ Das ist das große Paradoxon der Erlösung: Unsere Schwäche wird zum Ort, an dem die göttliche Barmherzigkeit ihre Kraft offenbart. Das Versagen der Menschheit vereitelt nicht Gottes Plan, sondern wird zum Anlass für sein Mitgefühl. Der heilige Martin von Porres lebte dieses Geheimnis in stiller Demut und Liebe und verwandelte die Gebrochenheit der Menschen in eine Gelegenheit für Güte und Heilung. Er spiegelte das Herz eines Gottes wider, der sich nicht herabbeugt, um zu verurteilen, sondern um aufzurichten. Wenn wir akzeptieren, dass wir alle der Barmherzigkeit bedürfen, entdecken wir die Einheit, die uns verbindet, denn niemand ist von der Umarmung des Mitgefühls Gottes ausgeschlossen. In dieser Demut finden wir sowohl Freiheit als auch Frieden, denn alles beginnt und endet in der Barmherzigkeit. Denken wir darüber nach: Lasse ich das Bewusstsein meiner eigenen Schwäche mein Herz für Gottes Barmherzigkeit und Mitgefühl für andere öffnen, oder habe ich immer noch Schwierigkeiten zu akzeptieren, dass Erlösung durch Demut und Gnade geschieht?

Don Giorgio