15. Sonntag im Jahreskreis Lesungen: Deuteronomium 30,10-14; Kolosser 1,15-20 An diesem 15. Sonntag im Jahreskreis führen uns die Lesungen zum Kern unseres Glaubens: zur Nähe des Wortes und zur versöhnenden Kraft Christi. Im Deuteronomium erfahren wir, dass das Wort nicht fern oder unzugänglich ist – es ist nah, in unserem Mund und in unserem Herzen, bereit, unser Leben zu leiten und zu gestalten. Der heilige Paulus offenbart die Fülle dieses Wortes in der Person Jesu Christi, dem Bild des unsichtbaren Gottes, durch den alles geschaffen wurde und in dem alles versöhnt ist. Jesus ist nicht nur das gesprochene Wort Gottes; er ist die lebendige Brücke zwischen Himmel und Erde, derjenige, der alles Zerbrochene wiederherstellt, indem er sich am Kreuz opfert. Heute werden wir daran erinnert, dass wir Wahrheit und Erlösung nicht in fernen Orten oder abstrakten Ideen suchen – Christus, das fleischgewordene Wort, wohnt bereits unter uns und in uns. Unsere Aufgabe ist es, auf ihn zu hören, sein Wort in unseren Herzen Wurzeln schlagen zu lassen und jeden Tag als Menschen zu leben, die in ihm und für ihn versöhnt sind. Lasst uns nachdenken: Erkenne ich die Nähe Christi, des lebendigen Wortes, in meinem täglichen Leben wirklich und lasse ich zu, dass seine Gegenwart mein Herz formt und mein Handeln leitet?
Don Giorgio