Fest der Kreuzerhöhung
Lesungen: Numeri 21,4-9; Philipper 2,6-11 und Johannes 3,13-17
Das Fest der Kreuzerhöhung lädt uns ein, das Geheimnis des Kreuzes aus der Perspektive der Heiligen Schrift zu betrachten. In Numeri 21,4–9 wird die von Mose in der Wüste erhobene eherne Schlange zum Symbol der Heilung – ein Vorzeichen für Christus, der, am Kreuz erhoben, unseren von Sünde verwundeten Herzen Heilung bringt. Wenn wir mit Glauben auf das Kreuz blicken, entdecken wir, dass selbst unsere tiefsten Wunden zu Orten werden können, an denen Gott neues Leben ausgießt. Philipper 2,6–11 offenbart die Tiefe der Demut Christi: Obwohl er Gott war, entschied er sich, sich selbst zu entäußern, menschliche Gestalt anzunehmen und den Tod am Kreuz auf sich zu nehmen. In dieser höchsten Tat der demütigen Liebe lernen wir, was wahre Liebe ist – selbstlos, barmherzig und ohne Stolz. Schließlich erklärt Jesus in Johannes 3,13–17, dass er erhöht wurde, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Das Kreuz ist keineswegs ein Zeichen der Niederlage, sondern wird zum Tor zur ewigen Hoffnung. Indem wir unser eigenes Kreuz vertrauensvoll tragen, gehen wir einen Weg, der nicht zur Verzweiflung führt, sondern zur Freude der Auferstehung und zur ewigen Gemeinschaft mit Gott. Denken wir darüber nach: Was offenbart mir das Kreuz über meine Art zu lieben, über die Wunden, die ich trage, und über die Hoffnung, die ich in Gottes Verheißung des ewigen Lebens setze?
Don Giorgio