1. Sonntag der Fastenzeit
    Erste Lesung Exodus 3:1-8,13-15
    Diese geheimnisvolle Szene führt uns in das Herz der Offenbarung ein: Gott offenbart sich als eine Gegenwart, die ruft, die spricht, die sendet. Er ist kein ferner, unpersönlicher oder abstrakter Gott, sondern ein Gott, der das Leid seines Volkes sieht, der den Schrei der Unterdrückten hört und herabkommt, um sie zu befreien. Der brennende Dornbusch ist ein lebendiges Bild für die Inkarnation: Gott tritt in die Geschichte ein, ohne sie zu zerstören, sondern um sie zu heiligen. Christus ist der Dornbusch, der mit göttlicher Liebe brennt und doch unser zerbrechliches Menschsein annimmt. Dasselbe Geheimnis wird in der Eucharistie erneuert: Unter den bescheidenen Zeichen von Brot und Wein brennt die wirkliche Gegenwart des Herrn. Und wenn Gott sagt: „Ich bin, der ich bin“, bietet er uns eine sehr tiefe Wahrheit an. Er ist das Wesen schlechthin, ewig, treu, gegenwärtig. Kein von Menschenhand geschaffener Gott, sondern der, der ist, der bleibt und der uns begleitet. An diesen Gott zu glauben bedeutet, in eine lebendige Beziehung zu ihm zu treten, auf seine Verheißung zu vertrauen, uns von seinem Willen formen zu lassen. Lasst uns darüber nachdenken: Fastenzeit bedeutet, in seiner lebendigen Gegenwart zu sein, mit einer lebendigen Antwort der Beziehung.

Don Giorgio