Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,12-16
Am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit zeigt uns die erste Lesung aus der Apostelgeschichte (5,12-16), dass die göttliche Barmherzigkeit nicht nur eine Wahrheit ist, an die wir glauben, sondern eine dynamische Realität, die die Welt verwandelt. Durch die Barmherzigkeit Gottes vollbrachten die Apostel Zeichen und Wunder, und die Menschen, bewegt von Hoffnung, brachten die Kranken und von unreinen Geistern Geplagten zu ihnen, im Vertrauen, dass schon der Schatten des Petrus Heilung bringen könnte. Barmherzigkeit ist also nicht passiv, sondern mächtig, aktiv und überfließend. Sie dringt in das menschliche Leiden ein und bringt Heilung, sie begegnet der Verzweiflung mit Hoffnung, sie berührt den Tod mit der Verheißung des Lebens. Sie ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott die Menschheit nicht verlassen hat, sondern weiterhin unter uns wandelt, uns heilt und uns aufrichtet. An diesem Sonntag werden wir daran erinnert, dass auch wir berufen sind, Träger dieser Barmherzigkeit zu sein: Vergebung zu schenken, wo Verletzungen sind, Mitgefühl zu zeigen, wo Einsamkeit herrscht, und ein lebendiges Zeichen dafür zu sein, dass die Barmherzigkeit Christi unerschöpflich ist und immer wirkt. Durch Gebet, Vertrauen und Taten der Liebe setzt die Kirche heute die Mission der Apostel fort und zieht unzählige Seelen zum Herzen dessen, der die Barmherzigkeit selbst ist. Die göttliche Barmherzigkeit ist das Leben des auferstandenen Christus, das durch seine Kirche in die Welt ausgegossen ist.

Don Giorgio