Heiliger Athanasius, Bischof, Kirchenlehrer
Freitag der 2. Osterwoche
Erster Freitag: Vertrauen wir uns dem Heiligsten Herzen Jesu an
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,34-42
In Apostelgeschichte 5,34–42 bietet das Eingreifen des angesehenen Gesetzeslehrers Gamaliel einen Moment überraschender Klarheit und Weisheit inmitten der wachsenden Feindseligkeit gegenüber den Aposteln. Er rät zur Zurückhaltung und weist darauf hin, dass ihre Bewegung, wenn sie menschlichen Ursprungs ist, von selbst zusammenbrechen wird, wenn sie aber von Gott kommt, keine Macht sie aufhalten kann und sich ihr zu widersetzen bedeuten würde, gegen Gott selbst zu kämpfen. Diese Szene ist eine tiefgründige Reflexion über die Osterzeit: Die Auferstehung Christi hat ein göttliches Werk in Gang gesetzt, das durch menschlichen Widerstand nicht zum Schweigen gebracht oder rückgängig gemacht werden kann. Die Apostel, ermutigt durch den auferstandenen Herrn, nehmen bereitwillig Leiden um seines Namens willen auf sich und freuen sich nicht über Triumph, sondern über die Treue zu Gottes Willen. Angesichts der Verfolgung reagieren sie nicht mit Vergeltung oder Verzweiflung, sondern halten in Hoffnung aus und verkünden täglich Jesus als den Christus. Gamaliels Weisheit, wenn auch vielleicht vorsichtig und unverbindlich, spricht dennoch eine wichtige Wahrheit für jeden Gläubigen aus: Unsere Aufgabe ist es nicht, Ergebnisse zu kontrollieren, sondern uns dem Willen Gottes auszurichten und darauf zu vertrauen, dass seine Absichten, die oft verborgen sind und sich allmählich entfalten, sich durchsetzen werden. Denken wir darüber nach: Ostern ist die Zeit, in der wir den Triumph des Willens Gottes durch die Auferstehung Christi feiern und dazu eingeladen sind, auch inmitten von Prüfungen mit mutigem Vertrauen auf seinen ewigen Plan zu leben.

Don Giorgio