Heilige Cäcilia, Jungfrau, Märtyrerin
Freitag der 33. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Lukas 19:45-48
„’Nach der Schrift‘, sagte er, ’soll mein Haus ein Haus des Gebets sein. Ihr aber habt es in eine Räuberhöhle verwandelt.’“ Wir verwandeln das Haus des Gebets in eine Räuberhöhle, wenn wir das Gebet sogar für unsere egoistischen Interessen nutzen. Dieser Abschnitt aus dem Lukasevangelium unterstreicht, wie wichtig Reinheit in unseren Absichten ist, vor allem bei der heiligen Handlung des Gebets und der Anbetung. Jesu Empörung darüber, dass der Tempel für eigennützige Zwecke benutzt wird, spiegelt eine tiefere Botschaft über den Zweck geistlicher Räume und Praktiken wider: Sie sind für die Gemeinschaft mit Gott bestimmt, nicht für persönlichen Profit oder Hintergedanken. Wenn wir das Gebet auf ein Instrument reduzieren, mit dem wir nur das bekommen, was wir wollen, laufen wir Gefahr, das Wesen der wahren Verbindung mit Gott zu verlieren. Beim echten Gebet geht es nicht darum, zu verhandeln oder nur eine Liste von Wünschen vorzulegen; es geht darum, unser Herz für Gott zu öffnen, seinen Willen zu suchen und uns auf sein Ziel auszurichten. Dieser Abschnitt fordert uns auf, über die Authentizität unserer geistlichen Praxis nachzudenken. Indem wir das Gebet mit Demut und Selbstlosigkeit angehen, ehren wir die Heiligkeit von Gottes „Haus“ – nicht nur der physischen Kirche, sondern auch des Tempels unseres Herzens. Auf diese Weise verwandeln wir unser geistliches Leben in das, was es sein soll: ein wahres Haus des Gebets, keine Räuberhöhle. Lasst uns nachdenken: Auf welche Weise bin ich mit selbstsüchtigen Absichten an das Gebet oder den Gottesdienst herangegangen, und wie kann ich mein Herz darauf ausrichten, echte Gemeinschaft mit Gott und seinen Zielen zu suchen?
Don Giorgio