Osterfreitag
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,1-12
An diesem Osterfreitag lädt uns die Lesung aus der Apostelgeschichte ein, den furchtlosen Verkündigungsgeist der Urkirche nachzuahmen: „Das ist der Stein, den ihr Bauleute verworfen habt, der aber zum Eckstein geworden ist. Denn unter allen Namen, die unter dem Himmel den Menschen gegeben sind, ist kein anderer Name, in dem wir gerettet werden können.“ Mit diesen kraftvollen Worten spricht der Heilige Petrus, erfüllt vom Heiligen Geist, vor den Herrschern und Ältesten, ohne zu zögern, sondern mit unerschütterlicher Überzeugung vom auferstandenen Herrn. Die Auferstehung hat alles verändert. Der Jesus, den die Welt abgelehnt, verurteilt und gekreuzigt hat, offenbart sich nun als Eckstein des Erlösungsplans Gottes – als das Fundament, auf dem das neue Leben aufgebaut ist. Der verworfene Stein wird nicht durch Gewalt oder Rache zum Eckstein, sondern durch das Geheimnis der göttlichen Liebe, die den Tod überwindet. In einer Welt, die oft das verwirft, was schwach, unbequem oder demütig erscheint, ist die Osterbotschaft eine radikale Umkehr: Die Erlösung kommt nicht durch Herrschaft, sondern durch die Sanftmut eines gekreuzigten und auferstandenen Christus. Sein Name ist nicht nur eine Bezeichnung – er ist eine lebendige Gegenwart, eine Kraft, die rettet, heilt und wiederherstellt. Dies ist nicht nur eine Idee oder Lehre, sondern eine Realität, die im Leben der Kirche und in jedem Gläubigen, der sein Vertrauen auf ihn setzt, erfahren wird. Den Namen Jesu zu bekennen bedeutet, das Paradox eines Gottes anzunehmen, der vom Kreuz aus regiert und durch die Auferstehung triumphiert. Möge sein Name immer auf unseren Lippen und in unseren Herzen sein, der sichere und rettende Weg zum ewigen Leben. Lasst uns darüber nachdenken: Fürchten wir uns nicht davor, nach den Maßstäben der Welt verworfen zu sein, denn wenn wir mit Christus vereint sind, werden auch wir geformt, um in das großartige Bauwerk des Reiches Gottes zu passen.
Don Giorgio