Freitag der 6. Kalenderwoche
Petrus Damian, Bischof, Arzt
Erste Lesung 1. Mose 11,1-9
Die Geschichte vom Turmbau zu Babel verdeutlicht den Versuch der Menschheit, ihre eigene Macht und Identität unabhängig von Gott durch den Bau eines Denkmals ihrer eigenen Größe zu behaupten. Der Wunsch der Menschen, „sich einen Namen zu machen“, spiegelt eine tief verwurzelte menschliche Neigung zur Selbstverherrlichung und Autonomie wider, die oft auf Kosten ihrer Beziehung zu Gott geht. In ihrem Bestreben, eine Zukunft nach ihren eigenen Vorstellungen aufzubauen, vernachlässigten sie die wesentliche Rolle des Göttlichen, was zu Zersplitterung, Verwirrung und dem Zusammenbruch der Kommunikation führte. Diese Erzählung offenbart eine tiefe Wahrheit: Wenn die menschliche Sprache ohne Bezug auf die Liebe Gottes verwendet wird, wird sie zu einem Werkzeug des Stolzes und der Spaltung. Die Liebe Gottes ist die wahre universelle Sprache, die Barrieren überwindet und Menschen über Kulturen, Nationen und Sprachen hinweg vereint. Durch diese göttliche Liebe werden echte Kommunikation und Harmonie wiederhergestellt, wie an Pfingsten auf wunderbare Weise deutlich wurde, als die Verwirrung von Babel rückgängig gemacht wurde und Menschen aller Sprachen die Botschaft des Evangeliums verstanden. Jedes menschliche Projekt, das Gott ausklammert, zerfällt letztlich in Unordnung, aber wenn es in seiner Liebe verwurzelt ist, wird es zu einem Weg zu Einheit und Frieden. Lasst uns nachdenken: In welchen Bereichen meines Lebens strebe ich danach, mir unabhängig von Gott einen Namen zu machen, und wie kann ich zulassen, dass seine Liebe das Fundament wird, das meine Absichten, Beziehungen und Ziele vereint?
Don Giorgio