Heilige Klara, Jungfrau
Montag der 19. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Deuteronomium 10,12-22
Der heutige Abschnitt fasst den Kern der Bundestheologie in einem einfachen, aber umfassenden Aufruf zusammen: den Herrn fürchten, auf seinen Wegen gehen, ihn lieben, ihm mit unserem ganzen Wesen dienen und seine Gebote halten. Dies ist keine belastende Forderung, sondern ein Weg zu unserem höchsten Gut, denn uns ganz Gott hinzugeben bedeutet, in die Fülle des Lebens einzutreten, für das er uns geschaffen hat. Dieser Text offenbart, dass Gehorsam und Liebe untrennbar miteinander verbunden sind, dass Gottes Gesetz keine willkürlichen Vorschriften sind, sondern Ausdruck seiner Natur, die uns in eine tiefere Gemeinschaft mit ihm führt. Die heilige Klara verkörperte diese Wahrheit durch ihre radikale Armut, indem sie in ihrem Herzen Platz für Gott allein schuf. Indem sie sich von allen Bindungen und Ablenkungen befreite, ließ sie die göttliche Liebe jeden Winkel ihrer Seele erfüllen und lebte die totale Selbsthingabe, von der das Deuteronomium spricht. Ihrem Beispiel zu folgen bedeutet zu erkennen, dass, wenn Gott den ersten Platz in unserem Herzen einnimmt, alles andere an seinen richtigen Platz fällt und unser Leben zu einem lebendigen Abbild seiner Güte wird. Denken wir darüber nach: Habe ich in meinem Herzen genug Platz für Gott allein geschaffen, damit die Liebe und der Gehorsam ihm gegenüber jeden Aspekt meines Lebens prägen können?

Don Giorgio