Montag der 2. Woche der Fastenzeit
Heiliger Patrick, Bischof, Missionar
Erste Lesung – Daniel 9,4-10
Die Fastenzeit lädt uns ein, im Licht der Barmherzigkeit Gottes zu stehen und gleichzeitig die Schatten unserer Schwächen zu erkennen. Die Lesung aus Daniel 9,4-10 zeigt uns diesen Kontrast in beeindruckender Klarheit: auf der einen Seite die unerschütterliche Liebe und Treue des Herrn, der immer bereit ist, seine Barmherzigkeit auf diejenigen auszudehnen, die sich ihm zuwenden; auf der anderen Seite unsere eigene Untreue, die Zeiten, in denen wir von seinen Geboten abgewichen sind und die Schande unserer Sünden auf uns geladen haben. Doch diese Zeit soll uns nicht in Verzweiflung stürzen, sondern uns zur wahren Reue führen. Sie ist ein Aufruf, unsere Unzulänglichkeiten nicht als Quelle der Hoffnungslosigkeit zu erkennen, sondern als Gelegenheit, in Demut zum Herrn zurückzukehren und darauf zu vertrauen, dass seine Barmherzigkeit immer größer ist als unser Versagen. Angesichts unseres Verrats wendet sich Gott nicht ab, sondern er wartet geduldig und will uns wiederherstellen. Auf dem Weg durch die Fastenzeit geht es also darum, beide Wahrheiten anzunehmen – unser Bedürfnis nach Umkehr und die unerschütterliche Großzügigkeit der Vergebung Gottes. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Buße, die durch die Scham über unseren Verrat vor Gottes unerschütterlicher Barmherzigkeit angeregt wird.

Don Giorgio