St. Alphonsa Muttathupadathu (1910–1946)
Montag der 17. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Exodus 32,15–24.30–34
In der heutigen Lesung fordert uns die Geschichte vom goldenen Kalb heraus, die „Götzen” zu erkennen, die wir in unserem eigenen Leben schaffen – oft geprägt von Stolz, Angst oder Eigeninteresse. So wie die Israeliten einen falschen Gott schufen, um ihre Ungeduld und ihr Verlangen nach Kontrolle zu befriedigen, können auch wir unsere eigenen „goldenen Kälber” erschaffen, die nichts anderes sind als unser Ego, das wir um jeden Preis pflegen und schützen. Diese Götzen sind vielleicht nicht aus Gold, aber sie manifestieren sich in unserem Bedürfnis nach Anerkennung, unserer Weigerung zu vergeben oder unserem Wunsch, uns selbst anstelle von Gott in den Mittelpunkt zu stellen. Das Leben der heiligen Alphonsa steht in krassem Gegensatz zu dieser Selbstbezogenheit; sie nahm Demut, Leiden und selbstlose Liebe an und ließ Gottes Gnade durch ihre Zerbrechlichkeit hindurchscheinen. Heute sind wir eingeladen, unser Herz zu prüfen: An welchen falschen Bildern oder selbst geschaffenen Egos halten wir fest, und sind wir bereit, sie zerbrechen zu lassen, damit Gott allein in uns herrschen kann?
Don Giorgio