Montag der 13. Woche im Jahreskreis Die ersten Märtyrer des Römischen Stuhls Erste Lesung: Genesis 18,16-33 In der heutigen Lesung erleben wir einen bemerkenswerten Dialog zwischen Abraham und Gott, ein Gespräch, das nicht von Angst oder Förmlichkeit geprägt ist, sondern von erstaunlicher Freiheit und Kühnheit. Abraham wagt es, um Gnade zu flehen, Fragen zu stellen, zu verhandeln und offen mit dem Herrn der gesamten Schöpfung zu sprechen. Diese Freiheit wurzelt nicht in Arroganz, sondern in tiefem Vertrauen – einem so tiefen Vertrauen, dass Abraham sich Gott vertrauensvoll nähern kann, im Wissen, gehört, geschätzt und geliebt zu werden. Diese Freiheit im Gebet kann nur aus einem Herzen kommen, das Gott als Freund und Vater kennt, nicht nur als fernen Allmächtigen. Abraham zeigt uns, dass echter Glaube unsere Fragen nicht verstummen lässt oder unsere Sorgen unterdrückt; vielmehr öffnet er einen Raum, in dem Ehrlichkeit und Ehrfurcht nebeneinander bestehen. Heute sind wir eingeladen, über unsere eigene Beziehung zu Gott nachzudenken. Wir müssen frei mit ihm sprechen, wie Abraham es tat, mit Zuversicht, die aus Vertrauen entsteht. Denken wir darüber nach: Begegne ich Gott mit demselben Vertrauen und derselben Freiheit wie Abraham, im Vertrauen darauf, dass er meine Gebete erhört und eine ehrliche, persönliche Beziehung zu mir wünscht?

Don Giorgio