Epiphanie des Herrn – Tagesgottesdienst
Erste Lesung – Jesaja 60,1-6
„Mache dich auf, leuchte, Jerusalem, denn dein Licht ist gekommen, die Herrlichkeit des Herrn geht über dir auf, obwohl die Nacht noch die Erde bedeckt und die Finsternis die Völker“. Das Epiphaniefest ist ein tiefes Fest, in dessen Mittelpunkt die Offenbarung Christi als Licht der Welt und die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes für alle Völker steht. Die erste Lesung aus Jesaja 60,1-6 gibt auf wunderbare Weise den Ton für dieses Fest vor, indem sie uns auffordert, „aufzustehen“ und das Licht zu erkennen, das in die Welt gekommen ist. Die Worte des Propheten Jesaja sind eine poetische Einladung, Zeuge der verwandelnden Kraft von Gottes Gegenwart zu werden. Jerusalem ist aufgerufen, „zu leuchten“, nicht aufgrund seiner eigenen Verdienste, sondern weil „die Herrlichkeit des Herrn über ihm aufgeht“. Dieser Abschnitt spiegelt die tiefe Wahrheit der Epiphanie wider: In Jesus durchbricht das Licht der Herrlichkeit Gottes die Dunkelheit, die die Erde bedeckt, und die Schatten, die die Herzen der Menschen trüben. Dieses Licht ist nicht nur für ein Volk, sondern für alle Völker bestimmt. Jesaja stellt sich eine Zeit vor, in der die Heiden zu diesem Licht kommen werden, symbolisiert durch Könige und Völker, die Geschenke bringen und damit den Besuch der Heiligen Drei Könige im Evangelium vorwegnehmen. Die Epiphanie offenbart den universellen Charakter der Mission Christi: Er ist der Erlöser für alle, der die Schranken der Trennung niederreißt und die Einladung zum Heil in jeden Winkel der Welt trägt. In Jesus wird die Fülle der Herrlichkeit Gottes offenbart. Das Licht, das in der Dunkelheit leuchtet, bringt Klarheit, Hoffnung und die Verheißung der Liebe Gottes. Durch ihn begegnen wir dem Antlitz des Vaters – seiner Barmherzigkeit, seiner Gerechtigkeit und seinem unendlichen Erbarmen. Dies ist ein Aufruf, uns von seinem Licht verwandeln zu lassen, damit auch wir seine Herrlichkeit in der Welt widerspiegeln können. Lasst uns nachdenken: Sind wir bereit, uns wie die Heiligen Drei Könige auf den Weg zu machen, manchmal über schwierige und ungewohnte Pfade, um ihm zu begegnen?
Don Giorgio