Heilige Cäcilia, Jungfrau und Märtyrerin
Samstag der 33. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Makkabäer 6,1-13
Das Bekenntnis von König Antiochus in der heutigen Lesung ist eine ernüchternde Erinnerung daran, wie ein Leben, das gegen Gott geführt wird, unweigerlich unter der Last seiner eigenen Entscheidungen zusammenbricht. Als er dem Tod gegenübersteht, erkennt er mit bitterer Trauer, dass die Zerstörung, die er über Jerusalem gebracht hat, zu seinem eigenen Untergang geworden ist. Seine Trauer ist nicht einfach die Angst vor dem Sterben, sondern das schmerzhafte Bewusstsein, dass er sein Leben damit verbracht hat, sich dem Heiligen zu widersetzen, und nun mit leeren Händen vor der Ewigkeit steht. Im Gegensatz dazu zeigt die heilige Cäcilia, deren Fest wir heute feiern, die Schönheit eines Lebens, das ganz Gott gewidmet ist. Während Antiochus‘ Macht zum Untergang führte, führten Cäcilia’s Reinheit, Mut und Treue zu einem freudigen Martyrium, das die Kirche bis heute inspiriert. Diese Gegenüberstellung lädt uns ein, unseren eigenen Weg zu überprüfen: Bitterkeit wächst dort, wo wir uns Gott widersetzen; tiefe Freude wächst dort, wo wir uns ihm hingeben. Heiligkeit ist kein Zufall, sondern die Frucht täglicher Entscheidungen – Entscheidungen, die uns entweder zum Leben oder zum Bedauern führen. Cecilias Lied der Liebe hallt über die Jahrhunderte hinweg und erinnert uns daran, dass ein Herz, das mit Gott im Einklang ist, niemals das Ende fürchtet, weil es bereits den Anfang des ewigen Lebens lebt. Denken wir darüber nach: Baue ich mein Leben auf Entscheidungen auf, die zu Frieden vor Gott führen, oder gibt es Bereiche, in denen Widerstand gegen seinen Willen mich eines Tages in bitteres Bedauern stürzen könnte?

Don Giorgio