Samstag der 1. Woche der gewöhnlichen Zeit
Samstag zum Gedenken an die selige Jungfrau Maria
Erste Lesung – Hebräer 4,12-16
Die erste Lesung aus Hebräer 4,12-16 offenbart die verwandelnde und durchdringende Kraft des Wortes Gottes. Es wird nicht nur als ein statischer Text beschrieben, sondern als etwas Lebendiges und Aktives, dynamisch in seiner Fähigkeit, das menschliche Herz und den menschlichen Verstand anzusprechen. Das Bild eines zweischneidigen Schwertes unterstreicht seine Präzision und Tiefe und veranschaulicht, wie es in das Innerste unseres Wesens vordringt und die verborgenen Orte erkennt, an denen Seele und Geist ineinandergreifen, und sogar die komplexe Verbindung von Gelenken und Mark. Dieses göttliche Wort hat die Fähigkeit, die tiefsten Gefühle, Gedanken und Absichten, die oft verborgen bleiben, offen zu legen. Darüber hinaus erinnert es uns daran, dass wir vor Gott Rechenschaft ablegen müssen, der alle Dinge so sieht, wie sie wirklich sind – nichts kann vor seinem allumfassenden Blick verborgen werden. In diesem Sinne sind wir aufgerufen, uns dem Thron der Gnade in Demut zu nähern und auf die Barmherzigkeit und das Verständnis unseres großen Hohenpriesters Jesus Christus zu vertrauen, der Mitgefühl für unsere Schwächen hat und für uns eintritt. Dieser Abschnitt fordert uns auf, über unsere eigene Offenheit für das Wort Gottes und seine Fähigkeit nachzudenken, uns in unserem täglichen Leben zu verwandeln, zu korrigieren und zu leiten. Lasst uns nachdenken: Wie offen bin ich dafür, dem Wort Gottes zu erlauben, in die Tiefen meines Herzens einzudringen, meine verborgenen Gedanken und Absichten zu enthüllen und mich in die Person zu verwandeln, zu der Gott mich beruft?
Don Giorgio