Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Samstag der 15. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung: Exodus 12,37-42
Die heutige Lesung erinnert an die heilige Nacht der Befreiung Israels, als der Herr selbst wachte und treu über sein Volk wachte, während er es aus der Knechtschaft führte. Dies war nicht nur ein historischer Moment, sondern der Beginn einer bleibenden Erinnerung – einer Nachtwache, die über Generationen hinweg als Ausdruck der Liebe und Dankbarkeit begangen werden sollte. Die Befreiung ist, wie uns die Heilige Schrift zeigt, niemals das Endziel, sondern der Ausgangspunkt für ein Leben im Glauben, in Achtsamkeit und Hingabe. In der seligen Jungfrau Maria finden wir die vollkommene Verkörperung einer solchen Haltung: Ihr Herz war stets wach für die Gegenwart Gottes, verwurzelt in stiller Gebet, geduldigem Warten und unerschütterlichem Gehorsam. Ihr Leben lehrt uns, dass wahre Freiheit nicht passiv ist, sondern bewusst gelebt wird, mit einer Haltung, die bereit ist, jederzeit auf die Gnade zu antworten. Heute sind wir eingeladen, in uns zu gehen und uns zu fragen: Lebe ich mit geistiger Wachsamkeit und von Herzen kommender Dankbarkeit, indem ich Gottes rettende Liebe ehre, indem ich mich daran erinnere, was er getan hat, und zulasse, dass dies jeden Tag meines Lebens prägt?

Don Giorgio