1. 28. Sonntag im Jahreskreis
    Lesungen: 2 Könige 5,14–17; 2 Timotheus 2,8–13;
    Die Heilung Naamans und die Ausdauer des Paulus zeigen, dass außergewöhnliche Gnade oft durch gewöhnlichen Gehorsam fließt. Naaman fand Heilung nicht durch große Gesten, sondern indem er sich demütigte und sich, wie Gott es ihm geboten hatte, im Jordan wusch. Paulus entdeckte in Ketten die Freiheit und Kraft, die daraus entstehen, wenn man alles für Christus erträgt. Beide Leben erinnern uns daran, dass Gottes Kraft nicht nur für dramatische Ereignisse reserviert ist, sondern dass sie die tägliche Treue in Momente göttlicher Begegnung verwandelt. Wenn wir mit Vertrauen auf die kleinen, einfachen Anweisungen Gottes handeln, zuhören, vergeben, durchhalten und dienen, öffnen wir unser Leben für dieselbe Gnade, die heilt und heiligt. Beharrlichkeit, wie Paulus schreibt, ist der Weg, mit Christus zu regieren: nicht dem Leiden zu entfliehen, sondern es als Teilhabe an seiner Liebe anzunehmen. Gewöhnlicher Glaube wird, wenn er mit außergewöhnlichem Vertrauen gelebt wird, zum Samen der Ewigkeit. Denken wir darüber nach: Erkenne und nehme ich die Gnade an, die in meinen gewöhnlichen Taten des Glaubens und der Beharrlichkeit verborgen ist, im Vertrauen darauf, dass Christus mich durch sie zu seiner Ehre formt?

Don Giorgio