- 29. Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Exodus 17,8–13; 2 Timotheus 3,14–4,2
Die Szene, in der Mose auf dem Hügel steht und seine Hände zum Gebet erhebt, ist ein kraftvolles Bild für Ausdauer, Glauben und Zusammenarbeit mit der göttlichen Gnade. Solange seine Hände erhoben blieben, siegte Israel, nicht wegen seiner körperlichen Stärke, sondern weil seine Haltung völlige Abhängigkeit von Gott symbolisierte. Als er müde wurde, standen Aaron und Hur neben ihm und stützten seine Arme, bis der Sieg errungen war. Dieser Moment erinnert uns daran, dass das Gebet Gott nicht manipuliert, sondern unser Herz für seine Gnade und Kraft öffnet. In unseren geistlichen Kämpfen hält uns die Treue zum Gebet, besonders wenn es sich schwer oder fruchtlos anfühlt, mit der Quelle der Kraft verbunden. Der heilige Paulus wiederholt dies in seiner Ermahnung an Timotheus: „Bleibe treu bei dem, was du gelernt und geglaubt hast.“ Das Gebet und die Treue zu Gottes Wort unterstützen sich gegenseitig und bilden die Haltung eines Jüngers, der darauf vertraut, dass Gnade, nicht Anstrengung, den wahren Sieg bringt. Denken wir darüber nach: Bleibe ich, wenn der Kampf lang und ermüdend erscheint, standhaft im Gebet und treu gegenüber Gottes Wort, im Vertrauen darauf, dass seine Gnade und nicht meine Kraft den Sieg bringen wird?
Don Giorgio
