Allerseelen
Weisheit 5,15–23. Der Herr wacht über die Gerechten, und ihnen wird nichts geschehen. Selbst der Tod kann ihnen nichts anhaben.
Römer 8, 14–23. Der heilige Paulus erklärt, warum wir sicher sind, weil wir die Sohnschaft mit Jesus teilen. Wir sind Söhne und Töchter Gottes.
Das Fest Allerseelen lädt uns ein, über die Grenzen des Todes hinauszuschauen und die unzerbrechliche Verbindung wiederzuentdecken, die uns mit denen verbindet, die uns im Glauben vorausgegangen sind. Das Buch der Weisheit versichert uns: „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual wird sie berühren.“ Der Tod, der in unseren Augen als Verlust erscheint, ist in Wahrheit ein Übergang in die Fülle der göttlichen Fürsorge, ein Moment, in dem Gott seine Kinder in den ewigen Frieden aufnimmt. Der heilige Paulus vertieft dieses Geheimnis, indem er uns daran erinnert, dass wir an der Sohnschaft Jesu teilhaben; wir sind Kinder desselben Vaters, Erben seiner Herrlichkeit. Das bedeutet, dass unsere Lieben nicht für uns verloren sind, sondern in Gott leben und in ihm unsere Gemeinschaft fortbesteht. Die aus dem Geist geborene Liebe kann durch den Tod nicht getrennt werden; sie wird verwandelt, geläutert und ewig gemacht. Unser Gebet für die Verstorbenen ist also nicht nur Erinnerung, sondern Teilhabe an dieser Liebe, die Himmel und Erde verbindet, eine Hoffnung, die leise flüstert: Wir sind immer noch eine Familie, und wir werden uns wieder sehen im Licht des ewigen Tages Gottes. Denken wir darüber nach: Lebe ich in der Hoffnung, dass die Liebe niemals stirbt, im Vertrauen darauf, dass meine verstorbenen Lieben in Gottes Obhut ruhen und mit mir in der Gemeinschaft seiner ewigen Liebe vereint bleiben?
Don Giorgio
