Mittwoch der 14. Woche im Jahreskreis Der heilige Augustinus Zhao Rong und seine Gefährten, Märtyrer Erste Lesung Genesis 41,55-57; 42,5-7; 17-24 In der heutigen Lesung sehen wir, wie Josef seinen Brüdern gegenübertritt, die ihn einst verraten hatten – nicht aus Rache, sondern mit einem zu Tränen gerührten Herzen. Obwohl er in Ägypten an die Macht gekommen ist, liegt seine Stärke nicht in seiner Position, sondern in seiner Fähigkeit, Gottes Hand in seinem Leid zu erkennen. Josef weint nicht aus Schwäche, sondern aus dem tiefen Bewusstsein, dass alles, was er erduldete, nicht umsonst war, sondern Teil eines größeren Erlösungsplans. Er sieht, dass Gott das, was einst zum Schaden bestimmt war, zum Guten gewendet hat. Dieser Moment lädt uns ein, über unsere eigenen vergangenen Wunden und Ungerechtigkeiten nachzudenken. Können wir sie durch die Linse der Vorsehung Gottes betrachten, als Momente, in denen er möglicherweise einen größeren Plan gestaltet? Wie Josef sind wir aufgerufen, die Gnade Schmerz in Mitgefühl und Erinnerung in Barmherzigkeit verwandeln zu lassen. Gottes Plan zu erkennen bedeutet nicht, den Schmerz zu leugnen, sondern darüber hinauszublicken – auf Heilung, Versöhnung und die stille Weisheit eines Gottes, der nie etwas verschwendet. Lasst uns nachdenken: Kann ich die Wunden und Kämpfe meiner Vergangenheit mit den Augen des Glaubens betrachten und darauf vertrauen, dass Gott sie als Teil eines größeren Plans der Heilung und Erlösung nutzt?
Don Giorgio