Dienstag der 20. Woche im Jahreskreis
Heiliger Johannes Eudes, Priester
Erste Lesung Richter 6,11-24
In der heutigen Lesung hallt Gideons ehrliche Frage – „Warum ist uns das alles widerfahren?“ – wie der Schrei jedes Herzens wider, das mit Leid, Ungerechtigkeit oder Verwirrung konfrontiert ist. Doch der Engel des Herrn antwortet nicht mit Erklärungen, sondern mit einer Mission: „Geh und rette Israel; habe ich dich nicht gesandt?“ Gott antwortet oft auf unsere Schreie, indem er uns auffordert, Teil seiner Antwort zu sein. Anstatt vor Verzweiflung oder Klagen zu erstarren, sind wir aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen, mutig zu handeln und Hoffnung in die Dunkelheit zu bringen. Das erinnert uns daran, dass Gott in Prüfungen nicht abwesend ist, sondern durch unsere Bereitschaft, mit seinem Plan zusammenzuarbeiten, sichtbar wird. Selbst wenn wir uns schwach fühlen, versichert er uns, dass seine Kraft durch uns wirken wird. Jede schwierige Situation ist also nicht nur eine Last, sondern auch eine Chance, zu einem Werkzeug für Gottes Frieden und Erneuerung zu werden. Denken wir darüber nach: Wenn ich mit Schwierigkeiten konfrontiert bin, bleibe ich bei der Frage „Warum ich, Herr?“ stehen oder öffne ich mein Herz, um seinen Ruf zu hören, Teil der Lösung zu sein, im Vertrauen darauf, dass er durch meine Schwäche wirken wird?

Don Giorgio