Ostermontag
Der Tag nach dem Tod von Papst Franziskus
Erste Lesung Apostelgeschichte 2,36-41
An diesem Ostermontag, nur einen Tag nach dem Tod von Papst Franziskus, hallt das Wort aus der Apostelgeschichte mit feierlicher Klarheit wider: „Gott hat diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht.“ Im Schatten der Trauer wird diese Aussage nicht nur zu einer theologischen Wahrheit, sondern zu einem Rettungsanker, der uns daran erinnert, dass der Sieg des auferstandenen Christus nicht durch den Tod, selbst den Tod eines geliebten Hirten, geschmälert wird. Vielmehr wird er in unserer Trauer noch größer. Sie ruft uns dazu auf, nicht nur in der Erkenntnis des Glaubens zu wachsen, sondern auch in der Gewissheit desselben. Diese Gewissheit ist nicht kalt oder starr, sondern lebendig und verwandelnd. Sie lässt eine Hoffnung entstehen, die Leiden erträgt, ohne der Verzweiflung nachzugeben, und eine Liebe, die nicht selbstsüchtig ist, sondern sich hingibt. Im Leben und im letzten Zeugnis von Papst Franziskus, der sich bis zu seinem letzten Atemzug für das Evangelium eingesetzt hat, sehen wir, was es bedeutet, in dieser Gewissheit verankert zu sein. Er sprach oft von der Barmherzigkeit Gottes und der Freude des Evangeliums, weil er fest daran glaubte, dass Jesus Christus lebt, gegenwärtig ist und der Herr ist. In der Gewissheit wachsen, dass Jesus der Herr ist, bedeutet, ihm zu erlauben, jeden Teil unseres Lebens neu zu gestalten, uns mit Frieden durch Trauer zu tragen und uns mit Mut in die Welt zu schicken. In diesen heiligen Tagen, in denen der Tod die Kirche so nah berührt hat, wollen wir nicht in Zweifel zurückweichen, sondern mit festem Glauben voranschreiten, in dem Wissen, dass der Christus, der das Grab überwunden hat, sein Volk durch jede Nacht in einen strahlenden Morgen führt. Denken wir darüber nach: Ostern ist eine Einladung, in der Gewissheit des Glaubens an die Herrschaft Jesu zu wachsen.

Don Giorgio